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  • AutorenbildBenno Stäheli

Die Wahrheit über Webinare - und wie man damit Erfolg hat



Viele KMU entdecken Webinare als neues und effizientes Mittel, um Leads zu generieren. In einigen Ländern sind sie bereits sehr verbreitet und zahlreiche Unternehmen nutzen diese, um ihr Geschäft anzukurbeln. In der Schweiz, aber auch in Deutschland oder Österreich, zögern viele KMU noch herauszufinden, ob Webinare auch für sie funktionieren würden. Viele von Ihnen haben sicherlich bereits an einem Webinar teilgenommen aus dem einen oder anderen Grund. Sie haben ein Ankündigung gesehen, eine Einladung erhalten oder es wurde von einem Bekannten empfohlen. Und weil das Thema interessant war, haben Sie sich registriert. So weit so gut. Aber ich wette, dass viele von Ihnen am Ende nicht teilgenommen haben. Das ist auch eine Tatsache.

Die Zahlen

Reden wir zuerst über Zahlen. Die Statistiken zeigen, dass im Durchschnitt lediglich 25% auf einen Registrations-Link für ein Webinar klicken. Und von diesen 25%, die auf der Anmeldeseite landen, registrieren sich am Ende nur rund 30% auch tatsächlich für das Webinar. Zudem ist es nicht selten, dass bis zu 50% der angemeldeten Personen schliesslich gar nicht erscheinen. Machen wir die Rechnung: wenn man 100 Personen mit einer Einladung zu einem Webinar erreicht, sollte man nicht überrascht sein, wenn am Ende nur 4 sich in die Übertragung einloggen. Alle Statistiken bestätigen, dass im Durchschnitt von allen erreichten Personen lediglich 4% bis 7% tatsächlich teilnehmen. Und das gilt für jede Art von Webinar, ausser man hat sich eine sehr loyale Teilnehmerschaft erarbeitet - erreicht dann aber immer dieselben Leute. Oder man findet intelligente Wege, die Conversion auf die Anmeldeseite oder die Registrationen selbst zu erhöhen. Darüber spreche ich gleich noch.

Der Inhalt und die Präsentatoren

Ich kann behaupten, dass ich mir regelmässig verschiedenste Webinare anschauen. Mindestens in der Schweiz, in Deutschland und Österreich bin ich nicht wirklich begeistert, was in den meisten Fällen geboten wird. Oftmals ist der Titel durchaus vielversprechend und hätte Potential, Teilnehmer zu gewinnen. Erste Aufgabe also gut gemeistert: finde interessante Inhalte, für die sich andere interessieren. Aber so gut es mit dem Titel beginnt, so schlecht geht es oftmals weiter, wenn die Übertragung dann beginnt. Die hauptsächlichen Fehler sind:

  1. Die gezeigten Folien sind um nichts besser als eine schlecht gemachte Powerpoint Präsentation - von links oben bis rechts unten mit viel zu viel Text gefüllt,

  2. wie in vielen Sitzungen wird meine Zeit verschwendet, indem der Vortragende einfach den Text Wort für Wort von der Folie abliest - das kann ich auch selbst,

  3. anstatt spannende Hintergrundinformationen zu geben und reale Tipps, wird das Thema sehr allgemein und oberflächlich abgehandelt und bringt kaum neue Erkenntnisse,

  4. es gibt kaum Interaktion mit den Anwesenden, die Teilnehmer werden nicht einbezogen,

  5. es wird schlechte Technologie verwendet, was in schlechter Übertragung, wackligem Bild und miserablem Ton endet,

  6. und last but not least stelle ich leider zu oft fest, dass die Moderatoren bzw. Vortragenden keine Unterhalter sind und sie schaffen es nicht, die Aufmerksamkeit der Teilnehmenden mehr als 15 Minuten zu gewinnen - einige könnten gleich zu Beginn auf Schlaflieder umstellen.

Dieses Urteil mag sehr hart klingen - leider ist das aber Realität in mehr als 80% der Webinare, an denen ich teilnehme. Vielleicht bin ich einfach zu anspruchsvoll. Ich finde jedoch, wenn ich eine Stunde meiner Zeit investiere um jemandem zuzuhören, der sich auf einem bestimmten Gebiet "Experte" nennt, dann darf ich mehr als eine mittelmässige und oberflächliche Präsentation erwarten.

Meine Erfolgsformel für Webninare

Hier sind einige Tipps die helfen, das Maximum aus einem Webinar herauszuholen. Diese Ratschläge haben sich in der Praxis bewährt und Sie werden überrascht sein, wie gut sie funktionieren.

  1. Menschen registrieren sich für ein Webinar, wenn sie etwas neues lernen können. Geben Sie Ihnen echte, wertvolle Hintergrundinformationen oder auch Instruktionen, wie etwas gemacht wird. Content funktioniert, wenn jemand etwas lernen kann. Wenn dann noch der Titel stimmt, dann landen schon mal viel mehr Leute auf der Anmeldeseite.

  2. Die zweite Kategorie von Content, die funktioniert, ist Unterhaltung. Guter Content vermittelt also Wissen oder ist tolle Unterhaltung. Wenn man ein Webinar erfolgreich durchführen möchte, muss man beides gleichzeitig tun: den Leuten etwas beibringen und sie zudem unterhalten.

  3. Wenn wir von Unterhaltung reden, kommt die nächste wichtige Regel ins Spiel: führen Sie nur dann Webinare durch, wenn Sie ein Publikum auch tatsächlich über eine Stunde hinweg unterhalten können. Nicht jedermann hat diese Fähigkeit. Wenn Sie denken, gut darin zu sein, dann unbedingt ausprobieren. Wenn Sie sich dabei nicht wohl fühlen und sich kaum vorstellen können, eine Stunde in eine Kamera zu sprechen ohne jemanden zu sehen und dabei auch noch unterhaltend zu sein, dann finden Sie besser jemanden, der das gut kann.

  4. Geben Sie kein Geld aus, um ein Webinar zu bewerben - meistens ist das eine schlechte Investition, wenn man an die durchschnittliche Conversion von 4% bis 7% denkt. Schicken Sie besser Einladungen an alle ihre relevanten Kontakte, kündigen Sie den Anlass auf der Webseite an, posten Sie es auf Social Media und erzählen Sie es jedem, den Sie kennen und der interessiert sein könnte. Arbeiten Sie mit anderen Unternehmen zusammen, die die selbe Zielgruppe haben und Ihre Einladung an diese versenden können. Im Gegenzug machen Sie dasselbe für diese neu gefundenen Partner. Kooperationen helfen enorm.

  5. Ihre Anmeldeseite sollte übersichtlich und schlicht gestaltet sein, so dass man auf den ersten Blick und ohne zu scrollen sieht, was geboten wird - also das Thema - wann das Webinar stattfindet und dann natürlich eine fetter grosser Button "Hier registrieren". Alle anderen Details über Sie selbst, über das Thema und Ihre Firma gehören nach unten, wo man dann halt eben scrollen muss. Und am Ende gehört nochmals ein grosser Button "Hier registrieren" hin.

  6. Die Dankesseite nach der Registration muss unmittelbar motivieren, die guten Neuigkeiten, dass bald ein tolles Webinar stattfindet, mit anderen zu teilen. Regelmässige Erinnerungs-Mails danach sind ebenfalls ganz wichtig. Darin sollten immer wertvolle zusätzliche Informationen zum Thema enthalten sein, so dass die Motivation hoch gehalten wird, am Tag selbst dann auch wirklich anwesend zu sein.

  7. Wählen Sie eine performante und passende Webinar-Software aus. Ich weiss, es gibt viele und eine Empfehlung hier passt für die einen, für andere dann eben doch nicht (schreiben Sie mir, wenn Sie einen Tipp brauchen). Ich rate einfach dazu eine Software zu wählen, mit der die Webinare automatisch aufgezeichnet werden. So kann man diese auch weiterhin gebrauchen - zum Beispiel für all diejenigen, die den Event verpasst haben. Und verwenden Sie keine eingebauten Kameras oder Mikrophone. Kaufen Sie sich besser eine wirklich gute Webcam und ein passendes Headset. Achten Sie bei der Aufnahme auf den Hintergrund. Und testen Sie vorher alles gründlich durch.

  8. Schliesslich empfehle ich, unbedingt die Resultate zu analysieren. Eine gute Webinar-Software liefert eine Menge an Daten und Statistiken. Kein Meister ist je vom Himmel gefallen, das gilt auch für Webinare. Aber man kann sich von Mal zu Mal verbessern, wenn man weiss, wo man ansetzen muss.

Und jetzt denken Sie darüber nach, was für ein Thema ihre Zielgruppe interessieren könnte und finden Sie heraus, ob Webinare auch für Sie funktionieren. Falls ja, haben Sie ein tolles neues Instrument gefunden, um neue Leads und am Ende auch neue Kunden zu generieren. Viel Erfolg!

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